Ernst der Lage weiter ignoriert: Grüner Antrag für nachhaltiges Flächenmanagement in Büchen abgelehnt

Gemeindevertreter von CDU, ABB und SPD wollen trotz Bürgerkritik und ökologischer Krise nicht auf Außenbebauung am Büchener Ortsrand verzichten.

In der Büchener Gemeindevertretersitzung am 5. Dezember 2023 hat die Fraktion der GRÜNEN einen wegweisenden Grundsatzbeschluss für ein nachhaltiges Flächenmanagement im Ortsgebiet eingebracht. Bedauerlicherweise wurde dieser Antrag von den Fraktionen CDU, ABB und SPD abgelehnt und zeigt, dass die Bebauung der freien Landschaft weitergehen soll. „Mit unserem Beschluss haben wir versucht, für Büchens Ortsentwicklung einen nachhaltigen Weg in die Zukunft aufzuzeigen. Leider scheint der Rest der Gemeindevertretung auf kurzsichtige Wachstumsfantasien zu setzen, anstatt die ökologische Verantwortung zu erkennen.“, resümiert Jan Möller, GRÜNE Fraktion.

Der Grundsatzbeschluss sah vor, im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und eines schonenden Umgangs mit den natürlichen Ressourcen, eine kreislauforientierte Steuerung von Bauflächen zu etablieren. Insbesondere sollte der künftige Bedarf an Flächen für Wohnen und Gewerbe vorrangig durch Innenentwicklung, Flächenrecycling sowie Umnutzung gedeckt werden. Dies ist aus Sicht der GRÜNEN dringend geboten, da Büchen in den letzten Jahren kontinuierlich neue Bebauungen im Außenbereich erlebte und bereits wertvolle Flächen versiegelt wurden. Die Erhaltung der natürlichen Landschaft aus Wäldern, Äckern und Wiesen außerhalb der Ortsgrenzen ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch als Schutz vor den Folgen des Klimawandels bedeutsam. „Viele Bürger dürften die Bilder bundesweiter Überflutungen durch den Starkregen im Dezember 2023 noch vor Augen haben. Die fortschreitende Flächenversiegelung ist eine wesentliche Ursache hierfür, weshalb es auch in Büchen geboten ist, diese zu minimieren.“, ist sich Fraktionsmitglied Wolfgang Pohle sicher. Für die bisherige Siedlungsentwicklung sehen die GRÜNEN außerdem die kritischen Stimmen aus dem Bürgerentscheid zur Steinkrüger Koppel und aus Beteiligungsverfahren der Bauleitplanung unzureichend berücksichtigt. Büchens Bürger*innen schätzen die ortsnahe Natur und wünschen sich außerdem einen strukturiert entwickelten Ortskern. Sofern Bebauungsbedarf besteht, setzen sich die GRÜNEN für eine Priorisierung des Ortszentrums ein. Die Ortsteile Pötrau, Nüssau und Büchen-Dorf sowie die Brachflächen im Bereich der Eisenbahnanlagen bieten dabei vielseitige Möglichkeiten, bestehende Flächen im Ortsinneren langfristig stärker auszunutzen und eine sinnvolle Lückenbebauung zu ermöglichen.

Derzeitige Planungen von Neubaugebieten in Büchens Ortsentwicklungskonzept sind zwar nicht bindend, müssen aber aus Sicht der Grünen dennoch dringend zurückgenommen werden. „Unser Beschluss wäre ein klares Signal gewesen, dass wir aus vielfältigen Gründen auf weitere Außenbebauung verzichten. Auch die aufgedeckten Probleme im Finanzhaushalt der Gemeinde zeigen klar, dass die Ortsentwicklung überdacht werden muss, um finanzierbar zu werden. Die Landschaft außerhalb der Siedlungsgrenzen kann dabei als Lebensraum für die Natur, Erholungsraum für die Büchener und Lebensgrundlage für unsere Landwirte bewahrt werden.“, erläutert Fraktionsvorsitzende Christin Leifels.

Sitzungsinformation Gemeinde Büchen vom 05.12.2023. Dieser Antrag ist auf Position 12 zu finden.

zum nachlesen: in der LOZ-News 08.02.2024 

zum nachlesen im Herzogtum-direkt vom 09.02.2024